Lielirbe
Das Dorf hat sich auf beiden Ufern („Meeresseite“ und „Festlandseite“) des Flusses Irbe (Dižirve, Īra) etwa 6 Kilometer von dessen Mündung entfernt ausgebreitet. Im Jahre 1939 bestand das Dorf aus etwa 300 Einwohnern und mehr als 70 Häusern. Durch das Dorf verkehrte die Schmalspurbahn, die es mit dem Kreiszentrum Ventspils, Dundaga und Stende und weiter bis nach Rīga verband. An der Mündung des Flusses Irbe befand sich einst der Hafen des alten livländischen Seefahrer. An dem heute so stillen Strand mit zehn Häusern gab es Ende des 19. Jahrhunderts ein reges Holzhandels- und Holztransportzentrum.
Das Dorf liegt auf beiden Seiten des Flusses Irbe (Dižirve, Īra) an der Mündung des Flusses in die Ostsee („Meeresseite“ und „Landseite“). Die Irbe wurde zum ersten Mal 1310 in einem Grenzvertrag zwischen dem Kurländischen Bischof und dem Rigaer Domkapitel erwähnt, der Name Lielirbe (Irvemünde) erschien zum ersten Mal 1387 in einem Dokument des Schiedsgerichts. Ende des 19. Jh. war der kleine Hafen von Lielirbe ein aktives Holzhandel- und Verkehrszentrum. Ende des 19. Jh. und Anfang des 20. Jh. wurde hier die größte Anzahl von Segelschiffen unter den Dörfern der kurländischen Westküste gebaut. 1939 gab es im Dorf ca. 300 Einwohner, mehr als 70 Häuser und eine Baptistenkirche (jetzt im Freilichtmuseum von Ventspils). Durch das Dorf verlief eine Schmalspurbahn, es gab ein Post- und Telegrafenamt, zwei Lebensmittelgeschäfte, eine Grundschule der ersten Stufe, Chor und Blaskapelle. Lielirbe war eines der größten Dörfer, die nach dem Zweiten Weltkrieg verschwanden. In Lielirbe wurde die Kulturhistorikerin Valda Marija Šuvcāne (1923–2007) geboren, deren Arbeit durch ihre Tochter Baiba Šuvcāne fortgesetzt wird, die wichtige Werke über das Leben an der Livischen Küste schreibt. Bis 2019 ist geplant, die Seilbrücke über den Fluss Irbe erneut zu errichten.